Was ist ein Stresstest und wie funktioniert die Stressmessung
Wird ein Mensch mit Stress konfrontiert, laufen in seinem Körper spezifische biologische Prozesse ab. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden vermehrt ausgeschüttet, wodurch das aktivierende Nervensystem, der sogenannte Sympathikus, den Körper in einen Alarmzustand versetzt. Diese Reaktion, auch bekannt als „Kampf-oder-Flucht-Modus“, bereitet uns darauf vor, auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren.
Zu den typischen körperlichen Reaktionen gehören:
Erhöhter Herzschlag: Das Herz pumpt schneller, um mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren.
Gefäßverengung: Der Blutdruck steigt, um die Durchblutung der lebenswichtigen Organe zu sichern.
Muskelspannung: Die Muskeln spannen sich an, um für eine mögliche Flucht oder Verteidigung bereit zu sein.
Schnellere Atmung: Der Körper benötigt mehr Sauerstoff, um die gesteigerte Aktivität zu unterstützen.
Verdauungsprobleme: Manche Menschen spüren ein Unwohlsein oder ein „flaues Gefühl“ im Magen-Darm-Bereich.
Vermehrtes Schwitzen: Der Körper versucht, sich zu kühlen.
Stress wirkt sich also nicht nur psychisch, sondern auch auf verschiedene physiologische Systeme aus.
Wie funktioniert eine Stressmessung mit Biofeedback?
Mithilfe moderner Biofeedback-Technologien können diese körperlichen Stressreaktionen genau gemessen und sichtbar gemacht werden. Dabei werden verschiedene physiologische Parameter wie Herzratenvariabilität (HRV), Hautleitfähigkeit (GSR), Atmung, Muskelaktivität und Temperatur überwacht.
Die Messung liefert wertvolle Daten über den Zustand und die Reaktionsfähigkeit des Nervensystems, insbesondere wie schnell es nach einer Stressphase wieder in den Ruhezustand zurückkehren kann.
Ziel der Stressmessung:
Erkennen individueller Stressreaktionen: Welche Systeme reagieren besonders empfindlich auf Stress?
Bewertung der Regulationsfähigkeit: Wie gut schafft es der Körper, sich nach Belastungen wieder zu entspannen?
Grundlage für gezielte Interventionen: Auf Basis der Messungen können individuelle Strategien zur Stressbewältigung und Resilienzstärkung entwickelt werden.
Warum ist das wichtig?
Eine gestörte Stressregulation kann langfristig gesundheitsschädlich sein und zu chronischem Stress führen, der mit zahlreichen Beschwerden wie Schlafstörungen, Bluthochdruck, Verdauungsproblemen und psychischen Erkrankungen einhergeht. Durch regelmäßige Stressmessungen und gezielte Biofeedback-Übungen kann der Umgang mit Stress optimiert werden, sodass sowohl Körper als auch Geist widerstandsfähiger werden.